Hall Art Foundation
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Deborah Brown
The Shadow Paintings
13. August 2021 - 6. März 2022

Am 13. August 2021 eröffnet die Hall Art Foundation eine Ausstellung der US-amerikanischen Künstlerin Deborah Brown im Schloss Derneburg. Gezeigt werden etwa dreißig Gemälde, die alle von der Umgebung rund um das Atelier der Künstlerin im New Yorker Stadtteil Brooklyn inspiriert sind. Diese Shadow Paintings entstanden im Laufe des letzten Jahres und bestechen durch ihre ausschweifende Pinselführung im Wechselspiel mit dynamischen Linien und klaren Farbflächen.

 

Browns Shadow Paintings zeigen ihre täglichen Spaziergänge mit ihrem Hund im Pandemiejahr in unmittelbarer Nähe ihres Ateliers im Industriegebiet East Williamsburg in Brooklyn. Das Viertel wird dominiert von eingeschossigen Lagerhäusern mit Street Art, Wandbildern und Graffiti an den Wänden. Obwohl der Stadtteil nur wenige Meilen von Manhattan entfernt ist, hat man hier dank der niedrigen Häuser einen weiten Blick in alle Richtungen. 

 

Die menschliche Hauptfigur in Browns Shadow Paintings fällt durch ihre Abwesenheit auf. Sie tritt lediglich als Schattenbild in Erscheinung, das durch eine Leine mit dem Hund im Vordergrund verbunden ist. Das diffuse Licht des Winters und der niedrige Stand der Sonne werfen lange, merkwürdig verzerrte Schatten und schaffen interessante Muster. Brown greift die vielfältigen Strukturen auf, die im städtischen Raum zu finden sind, angefangen von Stoppschildern bis hin zu Zäunen, Gittern, Gehwegplatten und aufgesprühten Symbolen. Sie werden immer wieder unterbrochen von den farbenfrohen Graffiti-Kunstwerken, die auf vielen der niedrigen Gebäude zu finden sind.

 

In Werken wie White Street (2021) versetzt Brown den Betrachter in die Rolle der Hauptfigur, die sich in einer menschenleeren Landschaft zurechtfinden muss. Diese Abwesenheit von menschlichen Bewohnern erzeugt eine Szenerie, in der die Hauptfigur und ihr Hund wie Überlebende in einer fremden Welt anmuten. Nach einem Jahr der Quarantäne und Isolation in einer weltweiten Pandemie hat dieses Thema heute eine besondere Bedeutung. 

 

Deborah Brown wurde 1955 in Walnut Creek im Bundesstaat Kalifornien geboren und wuchs in Pasadena auf. Sie machte ihren Bachelor-Abschluss in Yale und erlangte anschließend einen Master of Fine Arts an der Indiana University. Ihr Werk wird in Einzelausstellungen in Galerien in den USA und Europa gezeigt, so etwa in der König Galerie in Berlin, in den Scott Miller Projects in Birmingham, Alabama, in der Anna Zorina Gallery in New York, Unit London, Gavlak Gallery in Los Angeles und Palm Beach, The Lodge in Los Angeles, Nancy Littlejohn Fine Art in Houston, Texas, sowie in der Lesley Heller Gallery in New York und vielen anderen. Brown hatte einen Lehrstuhl am Carleton College inne und wirkte als Gastkünstlerin und -dozentin an der Pennsylvania State University, am Hunter College, an der Pace University, an der Columbia University, am Maryland Institute College of Art, an der Yale University und bei der Kunstorganisation Art Omi. Ihre Werke finden sich in zahlreichen Sammlungen, wie etwa im Indianapolis Museum of Art, im DeCordova Museum und im Sculpture Park in Lincoln, Massachusetts, im Bass Museum of Art Miami sowie im Orlando Museum of Art in Florida und vielen weiteren. Derzeit lebt und arbeitet Brown in Brooklyn, New York.

 

 

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Deborah Brown
Intersection, 2021
oil on canvas
77 x 88 inches
Collection of the artist
Courtesy Hall Art Foundation
© the artist